Die Kirche „St. Johannes Evangelist“ in Bad Eilsen wird geschlossen

Nachvollziehbarer Beschluss

Hildesheim/Bad Eilsen (bph) Die Kirche „St. Johannes Evangelist“ in Bad Eilsen wird profaniert und verliert damit ihre Funktion als Ort für Gottesdienste. Das hat der Hildesheimer Bischof Norbert Trelle entschieden. Generalvikar Dr. Werner Schreer wird den Profanierungsgottesdienst am Samstag, 29. Mai, um 17 Uhr leiten.

 

Hildesheim/Bad Eilsen (bph) Die Kirche „St. Johannes Evangelist“ in Bad Eilsen wird profaniert und verliert damit ihre Funktion als Ort für Gottesdienste. Das hat der Hildesheimer Bischof Norbert Trelle entschieden. Generalvikar Dr. Werner Schreer wird den Profanierungsgottesdienst am Samstag, 29. Mai, um 17 Uhr leiten.

Die Kirche „St. Johannes Evangelist“ in Bad Eilsen ist eine Filialkirche der Pfarrgemeinde „St. Marien“ in Bückeburg, zu der auch noch die Filialkirchen „St. Josef“ in Obernkirchen und „St. Katharina“ in Auetal-Rehren gehören. Die Diözese Osnabrück, zu der das Dekanat Bückeburg damals noch gehörte, erbaute das Gotteshaus im Jahr 1963 für die vielen katholischen Vertriebenen aus den ehemals deutschen Ostgebieten, die hier eine neue Heimat gefunden hatten, und für die katholischen Kurgäste in Bad Eilsen.

Bischof Norbert Trelle hat diese Kirche im September 2009 bei der „Einstufung der Pfarrkirchen und Filialkirchen im Bistum Hildesheim“ nach Anhörung des Priesterrates zur Schließung vorgesehen. Hintergrund war, dass sich die Bevölkerungszahl im Raum Bückeburg bis zum Jahr 2025 um mehr als ein Zehntel verringern wird. Entsprechend sinkt dann auch die Zahl der Katholiken in der Pfarrgemeinde. Sie ist schon in den vergangenen 20 Jahren um fast ein Viertel zurückgegangen. Die Zahl der Gottesdienstbesucher hat sich im gleichen Zeitraum mehr als halbiert. Für die neue Pfarrgemeinde, die im Jahr 2008 aus den drei bisherigen Pfarrgemeinden St. Marien in Bückeburg, St. Josef in Obernkirchen und St. Katharina in Auetal-Rehren errichtet wurde, steht nach dem aktuellen Stellenplan nur noch ein Priester zur Verfügung, der zurzeit vier Kirchen zu betreuen hat.

Ein weiterer Aspekt, wenn auch weniger wichtig, ist der bauliche Zustand des Gebäudes. Die Finanzmittel des Bistums für Bauten und Reparaturen reichen bei weitem nicht aus, um den Wert aller Immobilien zu erhalten und neue Investitionen damit zu finanzieren. Bei einer Untersuchung wurde der Bauzustand der Kirche St. Johannes Evangelist in Bad Eilsen zwar als gut bewertet und nur ein geringer Instandhaltungsrückstau in Höhe von 22.000 Euro festgestellt. Aber es wäre nicht sinnvoll, wenn die Pfarrgemeinde die immer geringer werdenden Finanzmittel, die ihr zur Verfügung stehen, zu einem großen Teil für den Unterhalt und die Instandhaltung ihrer Gebäude verwenden würde.

Der Weg, den die Gläubigen aus Bad Eilsen zum Gottesdienst zurückzulegen haben, wenn ihre Kirche nicht mehr besteht, beträgt nur 4,3 Kilometer zur Pfarrkirche St. Marien in Bückeburg. Er ist nicht vergleichbar mit den langen Wegen, die von den Gläubigen in den ausgedehnten ländlichen Diasporagebieten des Bistums zu bewältigen sind.

Schweren Herzens hat deshalb der Dekanatspastoralrat des Dekanates Bückeburg den Vorschlag der Verwaltungsvorlage zur Schließung der Kirche St. Johannes Evangelist in Bad Eilsen als nachvollziehbar bezeichnet. Auch der Priesterrat des Bistums riet Bischof Norbert Trelle zur Schließung.

Die Kirche „St. Johannes Evangelist“ ist Eigentum der Katholischen Pfarrgemeinde St. Marien in Bückeburg, die über die weitere Nutzung des Kirchengebäudes entscheidet. Derzeit wird mit Investoren verhandelt, diese Verhandlungen sind jedoch noch nicht abgeschlossen.