Ein Kind polnischer Zwangsarbeiter - Besuch in der Taufkirche St. Josef
Am Rande der Ausstellungseröffnung zum Thema Zwangsarbeit im Hubschraubermuseum Bückeburg kam die 70jährige Joanna Szukula zu einem Besuch in ihre Taufkirche.
Als Kind polnischer Zwangsarbeiter wurde sie 1944 in Obernkirchen getauft. Im Mai 2014 besuchte sie, begleitet von einer Cousine und Übersetzerin Ilona Tkocz, unsere Kirche St. Josef in Obernkirchen. Pfarrer Bogdan Dabrowski begrüßte sie herzlich.
Auch der Pfarrer, der Joanna Szukula getauft hat, war wie Udo Anke berichtet, ein Mensch, der trotz bestehender Verbote während des 2. Weltkrieges in die Lager ging und die Insassen seelisch betreute.
Nach dem Kriege wurde auch St. Josef die Heimat für viele Flüchtlinge und Vertriebene. Der kriegsbedingte Zustrom ließ die Katholischen Gemeinden in Schaumburg auf etwa das Zehnfache anwachsen. Von der östlichen Heimat übernommene Gebräuche wie z.B. die Segnung der Osterspeisen und schlesische Maiandachten trügen dazu bei, dass sich polnische Familien in der Gemeinde heimisch fühlten. An die vielfachen Einflüsse aus Schlesien und Polen erinnerte auch Jadwiga Kosek. So habe die polnisch-schlesische Gruppe der Kirchengemeinde schon mehrfach den November-Gemeindetreff nach dem Familiengottesdienst ausgerichtet.