Singen International
Singen mit Flüchtlingen und Einheimischen
Gäste aus verschiedenen Ländern sowie Einheimische treffen sich in regelmäßigen Abständen zum gemeinsamen Singen im katholischen Pfarrheim Bückeburg.
In Bückeburg untergebrachte Flüchtlingsfamilien, Einheimische und Mitglieder der Kirchengemeinde treffen sich in dem am Oberwallweg 2a gelegenen Pfarrheim, um dort gemeinsam zu singen und in der Pause bei einem Gläschen Tee oder einer Tasse Kaffee miteinander ins Gespräch zu kommen.
„Unser Projekt wendet sich an drei- bis elfjährige Kinder, die mit ihren Familien aus ihren Heimatländern fliehen mussten“, erzählt Birgit Maxin, die sich im Vorstand der Musikschule engagiert. „Es werden einfache, deutsche Kinder-, Volks- und Spiellieder gesungen.“ Daneben könnten die Flüchtlingskinder aber auch Lieder beisteuern, die ihnen noch aus ihrer Heimat vertraut sind. Da die meisten Kinder jedoch „weder lesen können, noch die deutsche Sprache verstehen“, sei für dieses Projekt ein besonderes pädagogisches Konzept erforderlich. „Große Bedeutung hat hierbei das Experimentieren mit Stimme, Klang und Rhythmus. Statt mit ausgedruckten Liedtexten wird der Text durch Bilder, Gesten und Mimik vermittelt.“
Zu den bestehenden Sprachbarrieren kommt laut Maxin hinzu, dass die Flüchtlingskinder oftmals traumatisiert seien und sie sich somit in einer schwierigen psychischen Verfassung befänden. Mit dem „Internationalen Sing-Café“ wolle man daher auch dazu beitragen, dass die schwierige Situation dieser Mädchen und Jungen etwas gelindert wird, indem ihnen die neue Sprache und Kultur vertrauter sowie Kontakte zu einheimischen Kindern geknüpft werden. „So wirkt das Projekt für die Flüchtlingskinder sprachfördernd und integrierend.“
Wie von Maxin weiter zu erfahren ist, wird das im Oktober gestartete „Internationale Sing-Café“ finanziell vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert, wobei bis Ende 2015 zirka 4000 Euro bewilligt sind, und zwar im Rahmen des als Unterstützung für bildungsbenachteiligte Kinder und Jugendliche aufgelegten Programms „Kultur macht stark – Bündnisse für Bildung“. Dabei ist die Musikschule Schaumburger Märchensänger die Antragstellerin für das zur Durchführung des lokalen Projektes benötigte Fördergeld (Fördergeld für 2016 ist bereits beantragt). Zudem ist der Verein für die Abrechnung, Konzeption und Kommunikation zwischen den Bündnispartnern sowie einiger anderer Unterstützer zuständig.
Geleitet wird das Projekt von der Musikpädagogin Magdalena Koller, Gesangslehrerin an der Musikschule Schaumburger Märchensänger, der auch die musikalisch-konzeptionelle Planung obliegt, sowie von Jochen Bockholt, zertifizierter Singgruppenleiter und Coach. Ferner wirken die Erzieherin und Musikpädagogin Angela Duhr und der Gitarrist Eberhard Girr als musikalische Betreuer mit. Nicht zu vergessen all jene ehrenamtlichen Helfer, die sich beispielsweise rund um die Pausenverköstigung der Teilnehmer und die Pausenbetreuung der Kinder (Stichwort: Bastelangebote) kümmern.
Noch ein Hinweis: Das nächste „Internationale Sing-Café“ ist für Sonntag, 27. Dezember, geplant. Weitere Termine sind Freitag, 15. Januar, und Freitag, 29. Januar. Die Veranstaltungen im Pfarrheim St. Marien dauern jeweils von 16 bis 18 Uhr. Informationen zu den dann folgenden Terminen gibt es bei der Musikschule Schaumburger Märchensänger und der katholischen Kirchengemeinde. (Auszüge aus der Zeitung "Schaumburger Nachrichten" vom 25.11.2015).