Sternsinger
Rückholung in den Gottesdiensten am 11.1. in Obernkirchen und am 17.1. in Rehren
Singende und sammelnde Segensbringer
Auetal. Am 2. Januar hat das Missionswerk die Geschichte von Jessie auf seinen Internet-Seiten veröffentlich, aber Pressesprecher Römer möchte erst einmal über Zahlen sprechen. 330 000 Sternsingern sammelten im vergangenen Jahr für das Missionswerk. Mit dem gesammelten Geld werden 1800 Projekte in mehr als 100 Länder finanziert; unterstützt würden Kindergärten, Schulen, Ernährungsprojekte, aber der Schwerpunkt sei eindeutig die Bildung. „Denn wo es keine Bildung gibt, da ist in der Dritten Welt der Kreislauf aus Gewalt, Armut und Unterernährung nicht zu durchbrechen“, erklärt Römer.
Seit ihrem Start 1959 hat sich die Aktion zur weltweit größten Solidaritätsaktion von Kindern für Kinder entwickelt: Viele Hundert Millionen Euro wurden seither von den Sternsingern gesammelt, Zehntausende Projekte und Hilfsprogramme für Kinder in Afrika, Lateinamerika, Asien, Ozeanien und Osteuropa unterstützt.
Am Sonnabend, 3. Januar, werden auch in Rehren im Gottesdienst ab 17 Uhr erneut Sternsinger ausgesandt, anschließend folgt ein Dämmerschoppen mit Neujahrsempfang im Pfarrsaal der St. Katharina-Kirche. Am Sonntag, 4. Januar, besuchen die Sternsinger die Familien im Auetal. Am Montag, 5. Januar, werden sie vom Bürgermeister im Rathaus empfangen. Unter dem Motto „Segen bringen, Segen sein!“ sammeln die Sternsinger für bedürftige Kinder weltweit.
Im Auetal ist Antje Kronenberg für die Sternsinger zuständig. „In diesem Jahr machen 20 Kinder mit“, sagt sie. „Es ist schon toll, dass wir immer wieder Kinder für diese Spendenaktion begeistern können.“ Schwieriger sei es, Eltern zu finden, die die Gruppen mit dem Auto durch das Auetal fahren. Denn die Segen bringenden Sternsinger würden Menschen und Familien in sämtlichen Dörfern besuchen, sodass die Kinder nur kurze Strecken zu Fuß gehen können: „So ist die Gruppeneinteilung immer von den zur Verfügung stehenden Fahrern abhängig.“ Freude mache auch die Kostümprobe, sagt Kronenberg: „Für manche Kinder ist ein Gewand zu groß oder zu klein, dann muss noch untereinander getauscht werden, bis alles passt.“
Apropos Kostüme, Kronenberg kann dazu noch eine Geschichte erzählen: „Vor einigen Jahren, als viel Schnee lag, hatten die Kinder ihren Spaß, als sie nach dem Besuch beim Bürgermeister spontan eine Schneeballschlacht durchführten. Anschließend mussten wir zusehen, dass die Kostüme bis zum nächsten Morgen wieder trockneten.“
Wenn die Sternsinger nicht nur im Auetal, sondern in ganz Deutschland in den ersten Tagen des Jahres 2015 den Segen Gottes zu den Menschen bringen und Spenden für Kinder in Not sammeln, richten sie den Blick besonders auf Kinder, die unter Mangel- und Unterernährung leiden. Denn weltweit hat jedes vierte Kind nicht genug zu essen oder ist einseitig ernährt. Dieser Mangel hat gravierende Folgen: Diese Kinder können sich nicht gesund entwickeln und sind anfälliger für Krankheiten.
Was das für Kinder konkret bedeutet, macht die 57. Aktion Dreikönigssingen am Beispiel der Philippinen deutlich. Dort ist jedes dritte Kind von Unter- oder Mangelernährung betroffen. Viele Menschen auf den Philippinen haben – trotz der fruchtbaren Natur und der fischreichen Gewässer – aufgrund ihrer Armut keinen Zugang zu einer ausgewogenen Ernährung.
Hier setzt die Sternsingeraktion an und stellt Lösungsansätze der Projektpartner auf den Philippinen vor. Dazu gehören etwa eine fachkundige Betreuung und Begleitung gefährdeter Kinder und Jugendlicher sowie schwangerer Frauen, einem Schulfach Ernährung oder einer Versorgung durch ausgewogene Mahlzeiten. Es sind Projekte, die finanziert werden, erklärt Presssprecher Thomas Römer, weil es vor Ort Verantwortliche gibt, die Eigenleistung beisteuern, „nur dann ist es nachhaltig“.
Artikel aus den Schaumburger Nachrichten vom 2.1.2015