Sternsingeraktion 2010 Obernkirchen

Obernkirchen (rnk). Premiere für das Rathaus: Zum ersten Mal seit ewigen Zeiten haben gestern dort die Sternsinger ihre Aufwartung gemacht, die Botschaft verkündet und den Segen auf die hölzerne Eingangstür geschrieben.


Bürgermeister Oliver Schäfer zeigte sich trotz der knappen Haushaltssituation durchaus spendabel, beim Singen hat das Stadtoberhaupt allerdings noch Potenzial nach oben.

Spaß beiseite: Die 20 Sternsinger, die in fünf Gruppen in der Stadt unterwegs sind, haben hehre Ziele: Mindestens 3000 Euro sollen für den guten Zweck gespendet werden, aber wenn die 4000-Euro-Grenze gebrochen wird, ist auch niemand böse drum. Das Geld geht in diesem Jahr in den Senegal - mit ihrem Engagement für Not leidende Kinder bringen die Obernkirchener Sänger den Segen auch zu vielen Kindern weltweit. Denn sinnvoll, zielgenau und gerecht soll das Geld der Sternsinger schon eingesetzt werden. Alle drei Monate tagt dafür übrigens in Aachen die sogenannte Vergabekommission.

765 Euro wurden allein am Sonntag beim Auftakt des diesjährigen Sternsinger-Projektes gesammelt, am kommenden Sonntag werden sie im Rahmen eines feierlichen Gottesdienstes zurückkehren.

In Obernkirchen unterscheidet sich die Sternsinger-Aktion von der in anderen Städten durch einen wesentlichen Punkt: Die Bergstädter Sänger nehmen sich viel Zeit. Während es in anderen Städten durchaus üblich ist, den Segensspruch zu sagen und eine Strophe eines Liedes anzustimmen, ehe sie davonmarschieren, so bleiben die Obernkirchener gerne auch mal auf einen Kaffee und Kekse. Vor allem Menschen, die eher selten Besuch erhalten, seien sehr dankbar für die Aufwartung. Rund 150 Familien sollen in dieser Woche von den fünf Gruppen und ihren Betreuern besucht werden.

Und die Zeiten, in denen die Sternsinger von katholischen Kindern dargestellt wurden, sind auch schon lange vorbei. Unter den 20 Kindern sind neun evangelischen Glaubens, denn in der Bergstadt gehen beide Kirchen in Sachen Sternsingern schon viele Jahre den gleichen Weg.

Artikel vom 05.01.2010 - 23.00 Uhr