Verabschiedung Pfarrer Matthias Ziemens
„Wir verlieren einen verlässlichen Pfarrer und Partner“
„Wir verlieren einen verlässlichen Pfarrer und Partner“
Im Rahmen einer ökumenischen Dankandacht in der Pfarrkirche sowie eines Empfangs im Gemeindehaus ist Pfarrer Matthias Ziemens von der Katholischen Kirchengemeinde St. Marien verabschiedet worden. Zehn Jahre lang hat Matthias Ziemens als Seelsorger in Bückeburg gewirkt, dabei seit 2008 als Pfarrer der neu gebildeten Großgemeinde aus den drei ursprünglichen Kirchengemeinden St. Marien Bückeburg mit St. Johannes Bad Eilsen, St. Joseph Obernkirchen und St. Katharina Auetal sowie als Dechant und Dekanatsjugendseelsorger des Dekanats Bückeburg. Im Juli wird Matthias Ziemens seine neue Pfarrstelle in Neustadt am Rübenberge antreten.
Zahlreiche Pastoren und Amtsträger sowohl katholischer als auch evangelisch-lutherischer und evangelisch-reformierter Gemeinden aus Bückeburg und dem gesamten Landkreis Schaumburg machten Matthias Ziemens zum Abschied bei der Dankandacht in der Pfarrkirche St. Marien ihre Aufwartung und unterstrichen damit das hohe ökumenische Engagement des scheidenden Gemeindepfarrers und Dechanten. „Wir Evangelischen lassen Sie nur sehr ungern ziehen“, erklärte Landesbischof Jürgen Johannesdotter zum Auftakt der Dankandacht. „Wir verlieren einen verlässlichen, unaufgeregten, nie laut lachenden, aber immer schmunzelnden Partner-Pfarrer. Matthias Ziemens ließ uns immer wieder spüren, dass der Traum von der einen christlichen Kirche nicht auf Eis gelegt ist.“
Zum Abschied überreichte der Landesbischof Matthias Ziemens eine Fliesenbibel: Sie enthält neben dem biblischen Text die Abbildungen mehrerer hundert historischer Bibelfliesen aus dem 17. bis zum 19. Jahrhundert. Die mit religiösen Motiven bemalten Fliesen fanden als Wandschmuck und zur Zierde von Herd und Kamin ihren Weg aus dem Flämischen an die Küsten Ostfrieslands.
„Wir sind dankbar für alles, was wir gemeinsam mit Matthias Ziemens erleben durften“, meinte Pastor Ulrich Hinz von der Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeinde Meinsen, der in der ökumenischen Dankandacht die Predigt hielt. „Danke Matthias für Deine Anteilnahme im Lachen und im Weinen.“ „Wir müssen auf einen guten Freund verzichten“, erklärte Dr. Claes Grotehans, Präsident des Rotary Clubs Bückeburg, dem Matthias Ziemens seit 2001 angehört, und meinte an die Gemeinde gewandt: „Sie werden einen lieb gewonnenen Menschen und geschätzten Seelsorger gehen lassen müssen.“
Den meisten Beifall erhielt der Vorsitzende des Pfarrgemeinderats der Kirchengemeinde St. Marien, Dr. Bernward Bock, der seine Laudatio auf Matthias Ziemens in gereimter Form hielt („Ein Mann mit Stil, Kultur und Hund“) und dabei zum Trost für den Abschied des beliebten Pfarrers Hermann Hesse bemühte: „Es ist auch in des Katholiken Sinne, in jedem Anfang wohnt ein Zauber inne.“
Matthias Ziemens, der vom Pfarrgemeinderatsvorsitzenden ein Bild des Bückeburger Schlosses überreicht bekam, nahm anschließend sichtlich gerührt den minutenlangen Applaus der Kirchenbesucher entgegen. Lang war die Liste der Redner, die außerdem zu einem Gruß- und Dankeswort ans Mikrophon traten. Nach der Dankandacht waren alle Kirchenbesucher zu einem großen Empfang mit Buffet ins katholische Gemeindehaus eingeladen.
Johannes Pietsch